Einleitung
Die aktuellen Herausforderungen unseres Lebensmittelsystems betreffen sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch die Umweltbelastung. Dieser Artikel untersucht die mit unserem derzeitigen Ernährungsverhalten verbundenen Probleme und erörtert die Bedeutung einer pflanzenorientierten Ernährung zur Bewältigung dieser Herausforderungen.
Gesundheitliche und ökologische Auswirkungen
Die globale Lebensmittelproduktion gefährdet die Klimastabilität und die ökologische Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme. Trotzdem leiden viele Menschen an Unterernährung, während Übergewicht und Fettleibigkeit epidemische Ausmaße annehmen. Etwa 2 Milliarden Menschen leiden zudem an Mikronährstoffmangel. Diese Tatsachen zeigen, dass ungesunde Ernährung zu ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen führt und zu den zehn wichtigsten Risikofaktoren für die weltweite Krankheitslast zählt.
Internationale Bemühungen und Empfehlungen
In Anbetracht dieser Herausforderungen haben Regierungsstellen und Gesundheitsbehörden weltweit die Dringlichkeit erkannt, dieses Problem anzugehen. Im Jahr 2019 betonte der Lancet-Bericht “The EAT” die fundamentale Rolle der Ernährung für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Er schlug eine planetarische Gesundheitsdiät als nachhaltige Lösung vor. Ebenfalls in diesem Jahr veröffentlichten die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Leitprinzipien für eine ausgewogene Ernährung. Diese betonen die Bedeutung von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Nüssen, ergänzt durch moderate Mengen an Fisch, Eiern, Geflügel und Milchprodukten. Die Vielfalt pflanzlicher Ernährungsmuster reicht von halbvegetarisch über flexitarisch bis hin zu vegan.
Die Vorteile einer pflanzenorientierten Ernährung
Eine Umstellung auf pflanzliche Ernährung könnte weltweit das Risiko für nicht übertragbare Krankheiten um 18-21 % verringern und die Treibhausgasemissionen um 54-87 % reduzieren. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da hoher Natriumkonsum und ein niedriger Verzehr von Vollkornprodukten, Obst, Nüssen, Samen und Gemüse zu den fünf führenden Risikofaktoren für Todesfälle und beeinträchtigte Lebensjahre im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes gehören.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Obwohl eine pflanzenorientierte Ernährung viele Vorteile bietet, ist es wichtig sicherzustellen, dass sie ausgewogen und vielfältig ist, um den Bedarf an allen wichtigen Nährstoffen zu decken. Bisherige Studien haben gezeigt, dass Vegetarier und Veganer einem höheren Risiko für bestimmte Nährstoffmängel ausgesetzt sind, insbesondere Vitamin B12, Vitamin D, Eisen, Zink und Kalzium. Daher ist eine gezielte Ernährungsplanung und gegebenenfalls eine Supplementation erforderlich, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Fazit
Eine pflanzenorientierte Ernährung ist nicht nur gut für unsere Gesundheit, sondern auch für unseren Planeten. Indem wir unsere Ernährungsgewohnheiten ändern und uns vermehrt auf pflanzliche Lebensmittel konzentrieren, können wir einen wichtigen Beitrag zur Lösung der globalen Gesundheits- und Umweltprobleme leisten.
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Quellen:
Neufingerl N, Eilander A. Nutrient Intake and Status in Adults Consuming Plant-Based Diets Compared to Meat-Eaters: A Systematic Review. Nutrients. 2022; 14(1):29. https://doi.org/10.3390/nu14010029